Josef („Adebar“) Schmitz

 

6. Oktober 1906 – 5. Mai 2000

 

Lehrer am Paulinum von 1936 bis 1971

(mit kriegsbedingten Unterbrechungen)

 

Das Paulinum trauert um Studiendirektor a.D. Josef Schmitz, der am 5. Mai im 94. Lebensjahr nach einem erfüllten Leben in Münster verstorben ist.

 

Josef Schmitz wurde 1906 in Sterkrade geboren und besuchte dort das Städtische Real-Gymnasium bis zum Abitur. Von 1929 bis 1932 studierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Botanik, Zoologie und Mathematik. 1928 legte er außerdem eine Turn- und Sportlehrerprüfung ab. Nach der praktischen Ausbildung in Schwelm und Bottrop bestand er 1934 das 2. Staatsexamen und kam nach kurzer Tätigkeit in Arnsberg schon 1936 an das Paulinum, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1971 unterrichtete.

Josef Schmitz war ein Lehrer mit hohen Ansprüchen an sich selbst. Als Fachleiter für Biologie war er für die Ausbildung der Referendare, um die er sich große Verdienste erwarb, zuständig. Die Behörde berief ihn in das Wissenschaftliche und Pädagogische Prüfungsamt. Außerdem war er in der Richtlinienkommission des Kultusministeriums tätig. Im Verlag Aschendorff wurden seine „Grundzüge der Biologie“ herausgegeben.

 

Der Biologie galt seine besondere Leidenschaft. Alle, die bei ihm Unterricht hatten, schätzten seine pädagogische Begabung und seine sprichwörtliche Gerechtigkeit. Sein Unterricht war schülerbezogen und von einem Signum der Heiterkeit getragen. Besonders nachhaltig sind vielen Schülern seine ornithologischen Spaziergänge in Erinnerung, zu denen er im Sommer frühmorgens um 5 Uhr in den Schlossgarten einlud. Über den Fachunterricht hinaus lag ihm das Wohl seiner Schüler am Herzen, für deren Charakterbildung er sich ebenfalls verantwortlich fühlte. Scharf und treffend vermochte er zu formulieren, ohne zu verletzen, nie verlor er die Geduld, stets wirkte er ausgeglichen und humorvoll. Er trat unbeirrt für das ein, was er für richtig hielt, auch wenn er dafür persönliche Nachteile in Kauf nehmen musste.

Sein Wort und seine Einstellungen wurden von den Kollegen und Schülern geachtet, denn sie entsprachen seiner Persönlichkeit.

 

(Nachruf in der MZ vom 11.5.2000)