Hermann Hugenroth

16. Juli 1908 – 15. Juni 2000

Direktor des Paulinums von 1955 bis 1973

 

Das Gymnasium Paulinum trauert um Oberstudiendirektor i.R. Hermann Hugenroth, der am 15. Juni, kurz vor Vollendung seines 93. Lebensjahres verstorben ist. Hugenroth war 18 Jahre lang, von 1955 bis 1973 Leiter des Paulinums, nachdem er von 1951 bis 1955 Schulleiter des Staatlichen Gymnasiums in Dortmund gewesen war.

 

Hermann Hugenroth, schreibt die Schule, war ein Mann mit breit gefächerten Begabungen und Interessen. Eine außerordentlich große Belastbarkeit ermöglichte ihm die Entfaltung seiner Aktivitäten. So war er neben seiner Tätigkeit als Schulleiter von 1958 bis 1968 Landesvorsitzender und Schriftleiter des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen im Deutschen Altphilologenverband, von 1965 bis 1973 Vorsitzender der Bezirksdirektorenkonferenz. 1965 wurde er vom Kultusminister in einen Ausschuss zur Festlegung der Anforderungen im Fach Latein berufen. Mehr als zehn Jahre war Hugenroth Mitglied des Wissenschaftlichen Prüfungsamtes.

 

Eiserne Selbstdisziplin, hohes Pflichtbewusstsein und ein in festem Glauben begründetes Gottvertrauen halfen ihm, den vielen an ihn gestellten Anforderungen mehr als gerecht zu werden. An der Spitze seiner Studienfächer standen Latein und Griechisch, die klassischen Sprachen, deren Pflege in den letzten Jahrhunderten ein besonderes Kennzeichen des Paulinums geworden sind.

 

Ein besonderes Anliegen war ihm die Intensivierung der musischen Erziehung. Ihre zentrale Bedeutung lag für Hugenroth in ihrer kompensatorischen Funktion gegenüber der analytischen Arbeitsweise der meisten Gymnasialfächer. Ihre Früchte zeigten sich bald in einer positiven Wirkung auf die gesamte Schulatmosphäre, vor allem aber bei der Gestaltung von Hohepunkten des Schullebens. Die Festwoche zur Einweihung des neuen Schulgebäudes im Jahr 1959 war ein Beispiel dafür.

 

Mit Hermann Hugenroth hat das Paulinum einen treuen Weggefährten verloren. Das Paulinum weiß sich ihm verpflichtet und wird sein Andenken in Dankbarkeit bewahren.

 

(Nachruf in den WN)