Friedrich („Fritz“) Kersting
16. März 1911 – 23. April 1998
Lehrer am Paulinum von 1949 bis 1973
Das Gymnasium Paulinum trauert um Friedrich Kersting, der kurz nach Vollendung seines 87. Lebensjahres verstorben ist. Von 1949 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1973 unterrichtete er am
Paulinum die Fächer Mathematik, Physik und Sport. Kriegs- und Nachkriegszeit haben Kersting geprägt. Trotz schwerer Erkrankung, die er mit starkem Willen und großer Geduld ertrug, blieb er immer
ein liebenswerter und freundlicher Kollege, der nicht viele Worte machte, sondern durch seine korrekte, zuverlässige und hilfsbereite Art überzeugte. Wer ihn näher kannte, wußte um seine vornehme
Gesinnung und spürte sehr schnell seine mitfühlende Anteilnahme im Kreise seiner Freunde und Bekannten, heißt es in einem Nachruf der Schule.
Seine besondere Neigung galt der Physik. Für das nach dem Krieg neugebaute Paulinum hat er mit großem Sachverstand trotz der beschränkten Etatmittel eine physikalische Sammlung angelegt, die
Jahrzehnte hindurch modernsten Ansprüchen entsprach. Daß er bis zu seiner Pensionierung Vorsitzender der Fachkonferenz Physik war, überrascht daher nicht. Es bereitete ihm immer wieder große
Freude, einen anschaulichen und einprägsamen Physikunterricht durch ideenreiche Experimente zu gestalten. Und so traf es ihn schwer, als die nachlassende Gelenkigkeit der Finger ihn zu seiner
vorzeitigen Pensionierung zwang. In seinem anspruchsvollen Mathematikunterricht verstand er es, durch verständnisvolle Hilfen Lernerfolge zu vermitteln und zugleich leistungsstarke Schüler
besonders zu fördern.
Kersting war in seinem Unterricht aber nicht nur Lehrer seiner Fächer, sondern zugleich auch Vorbild für Pflichterfüllung und verantwortliches Handeln in der Gemeinschaft. Eltern, Schüler und
Kollegen haben ihn wegen seiner Gerechtigkeit sehr geschätzt.
(Nachruf in den WN vom 2.5.1998)