Das Farbenfest 2019 ist in vielfacher Hinsicht gut gelaufen. Unsere seit Jahren eingespielte Organisation in Verbindung mit dem Paulinum und den dort arbeitenden Damen und Herren hat sich wieder einmal bewährt. Besonders herzlich danken wir dem neuen Schulleiter, Herrn Dr. Tobias Franke, für sein Engagement und seine Unterstützung. Die Leitung des Abends stand bei Lubert Winnecken (1986), der sich wie der gesamte Siebener-Ausschuss um die vielen Details der Vorbereitung bemüht hatte.
Viel Beifall fand der Einzug der Abiturientia Paulina 2018, die mit einer erfreulich starken Gruppe vertreten war.
Auf das Jubiläum der 1969er wird gesondert eingegangen. HIER. Der Jahrgang zeigte sich spendabel und erbrachte für das Projekt der Schule für die Anschaffung von I-Pad-Koffern die stolze Summe von 4.400 €.
Höhepunkte des Festes waren die Grußworte der wichtigsten Jahrgänge. Für das 100. Jubelsemester sprach Hermann-Ulrich Viskorf, Vizepräsident des Bundesfinanzhofes a.D.:
„Die Mitschüler der Abiturientia 1969 haben sich von ihren Plätzen erhoben.
Heute, 50 Jahre nach bestandenem Abitur, steht neben der Freude über das Wiedersehen und die vielen schönen Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit vor allem große Dankbarkeit im Vordergrund. Dankbar sind wir
- unserer Schule, dem Gymnasium Paulinum für eine Schulzeit, auf die die meisten von uns mit Freude zurückschauen können,
- unseren Lehrern, die nicht nur auf ihrem Fachgebiet, sondern vor allem auch menschlich durch ihre Lebenseinstellung überzeugten.
Dankbar sind wir aber auch dafür, dass wir unser Leben in Frieden, in Freiheit und in einem demokratischen Rechtsstaat verbringen und die Wiedervereinigung Deutschlands wie auch das Zusammenwachsen Europas miterleben durften. Unsere Hoffnungen und Wünsche, mit denen wir diese Schule verließen, wurden jedenfalls in dieser Hinsicht nicht enttäuscht.
Mit unserem plattdeutschen Abiturspruch „Loats wiärks men gohn“ haben wir Gelassenheit und optimistischer Zuversicht zum Ausdruck gebracht. Heute Morgen haben wir unsere alte Schule besucht und mit interessierten Oberstufenschülern über deren Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft diskutiert. Wir haben dabei mit Freude erfahren, dass auch die junge Paulinergeneration mit ähnlichem Optimismus nach vorne schaut. Dem Direktor der Schule, Herrn Dr. Franke, sagen wir für die Ermöglichung dieses Gesprächs nochmals herzlichen Dank.
Ich bitte Euch nun, mit mir das Glas zu erheben und
· auf das Wohl unserer Schule, ihrer Lehrer, Schüler und Schülerinnen
· auf das Wohlergehen unseres Staates und seiner Bürger sowie
· auf ein demokratisches, freies und vereintes Europa
zu
trinken.“
Viskorfs Beitrag fand großen Beifall und die Abiturientia von 1969
beendete ihren Auftritt mit ihrem Farbenlied. In ihm wird auch das bekannte Motto dieses Jahrgangs zitiert: „Laot Wiärks men
gaohn!“ (Weitere Infos zum Lied und zu diesem Jahrgang HIER)
Der älteste anwesende Conpauliner war wie seit einigen Jahren Günter Fincke (Kriegsabiturientia 1941). Sein Beitrag wurde angemessen gewürdigt, noch mehr Aufmerksamkeit fand jedoch sein älterer Bruder: Walter Fincke (AP 1937) hatte gerade am Vortrag in Würzburg seinen 101. Geburtstag gefeiert. Das Plenum gratulierte aus der Ferne, der Siebener-Ausschuss hatte bereits schriftlich seine Verbundenheit bezeugt. Das Grußwort des wohl ältesten lebenden Conpauliners verlas Franz-Egon Humborg, der im Jahre 1937, dem Abi-Jahrgang des älteren Fincke, geboren worden ist:
"In meiner Gymnasialzeit 1928-1937 wurden wir zu `vaterländischer Gesinnung´ herangebildet und bewusst nicht zu Demokraten in einer Demokratie.
Möge unsere Schola Paulina die nach dem Krieg mühsam erworbene demokratische Gesinnung festigen und die Fähigkeit zu einer `Sprache der Mitte´, im Gegensatz zu einer der Extreme, fördern. Sie könnte ermöglichen - im Respekt voreinander - über Themen zu reden, die unser Gemeinwesen elementar betreffen.
Walther Fincke, 164. Semester"
Das Fest verlief, auch dank der Unterstützung des Blasorchesters unter der bewährten Leitung von Alfred Holtmann reibungslos. Aktive Unterstützung leistete auch eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern.
Gleichwohl müssen wir und Gedanken machen über die weitere Gestaltung unseres
Jahrestreffens. Wie sich zeigte, waren auch in diesem Jahr die Abiturientien bis etwa 1970 und nach 1990 einigermaßen gut vertreten. In den Reihen 1970er und 1980er Jahrgängen klafft eine erhebliche Lücke. Sie wird in den kommenden Jahren nur schwer zu schließen sein und könnte uns vor neue Aufgaben
stellen.
Am Samstagmorgen fand sich in der Petri-Kirche eine altersgemischte Gruppe aus den verschiedenen Jahrgängen zur Feier der Eucharistie zusammen. Professor Josef Freitag, der auch die beeindruckende Predigt hielt, conzelebrierte mit Pfarrer Johannes Gospos (Mitglied des Siebener-Ausschusses). An der Orgel wurde die Hl. Messe von CP Klaus Stramm begleitet. Nach dem Gottesdienst kam eine größere Gruppe besonders der 1969er noch im Museums-Café zu einem abschließenden Gespräch zusammen. Insgesamt fügte sich das Farbenfest 2019 würdig in die Reihe seiner Vorgänger ein.
-spe-
Nachfolgend einige Schnappschüsse vom Farbenfest 2019: