Der ausführliche Bericht von der Verabschiedungsfeier auf dem
Schulhof des Paulinum ist HIER zu lesen.
Hier folgt der Bericht über den
Verabschiedungs-Gottesdienst im Hohen Dom
Das ungewöhnliche Jahr, geprägt von der Corona-Pandemie, hat immer wieder ungewöhnliche Situationen geschaffen. So fand der Verabschiedungsgottesdienst der Abiturientia Paulina 2020 schon am 25. Juni (Donnerstagabend) im St.Paulus-Dom statt und nicht, wie seit Jahrhunderten gewohnt, am Morgen der feierlichen Entlassung in der Petri-Kirche.
Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp griff dies in seinem Grußwort heiter auf: Er freue sich, das Paulinum mal wieder am Orte seines Ursprungs begrüßen zu können. Petrus und Paulus gehörten gewiss zusammen, aber sie seien auch nicht immer eines Sinnes gewesen. Insofern sei es ein gutes Zeichen, dass man sich zum Dank für die lange und nunmehr erfolgreich abgeschlossene Schulzeit 2020 mit den Familien im Gotteshaus auf dem Horsteberg eingefunden habe. Im ökumenischen Geist gestaltete Pastorin Judith Schäfer von der Lukas-Gemeinde Münster den Gottesdienst mit. Die Feier war, begleitet von manchen überraschenden Problemstellungen, von einem Komitee der Abiturientia unter Leitung ihres Sprechers Johannes Groß vorbereitet worden.
Gerade der Dom bietet den für die Corona-Abstände notwendigen Raum und die Plätze waren für die Abiturientinnen und Abiturienten und ihre Begleitung sorgfältig bankweise "auf Lücke" verteilt .
Wie stets wurde der Gottesdienst mit "eigenen Kräften" musikalisch begleitet. An der mächtigen Klais-Orgel brillierte Jan Niklas Niehaus (AP 2015). Alfred Holtmann leitete engagiert in gewohntem Engagement eine achtköpfige Bläsergruppe (Konrad Tyczewski, Zachari Gueorguiev, Anika Levy-Groth, Antonia Riethmüller, Kirsten Erpenstein, Lea Steinke, Emil Meschnik und Vincent Schmidt). Beiträge mit Violine und E-Piano gestalteten Ayuna Rose und Kai Bukoff. Bei aller Festlichkeit und trotz der großen Abstände durfte aufgrund der Hygieneregeln nicht gemeinsam gesungen werden, und so übernahm es Elisabeth Quick, die Liedbeiträge, instrumentell eindrucksvoll begleitet, als berührende Soli zu singen.
In ihrer Festpredigt ging Pastorin Judith Schäfer von Markus 4, 35-41 aus und interpretierte die biblische Geschichte vom "Sturm auf dem See". Wenn man die Ereignisse des letzten halben Jahres betrachte und alle Meldungen und Einschränkungen, können einem durchaus angst und bange werden. Doch die Frage Jesu bleibt: "Was seid ihr so furchtsam, habt ihr noch keinen Glauben?" Jacques Berthiers Taizé-Gesang "Meine Hoffnung und meine Freude", Verse aus dem 103. Psalm, Fürbitten, die durchaus von der aktuellen Situation geprägt waren und das gemeine "Vater unser" schlossen sich an.
Unter den Liedbeiträgen beeindruckte besonders "Geh aus mein Herz" mit dem Text von Paul Gerhardt und der Melodie von August Harder. Nach den abschließenden Segensworten erklang der irische Reisesegen von Markus Pytlik: "Möge die Straße uns zusammenführen". Mit einer gewaltigen Improvisation über alle Register der Dom-Orgel entließ Jan-Niklas Niehaus die Festgemeinde in den wunderschönen Sommerabend. So war dieser ergreifende Gottesdienst ein eindrucksvolles Element der Verabschiedung der "Corona-Abiturientia Paulina 2020".
Text & Fotos: -SPE-VI-2020
Der Festgottesdienst zur Verabschiedung der Abiturientia Paulina 2020 im Hohen Dom wurde musikalisch wieder mit eigenen Kräften gestaltet. Diese Koordination lag bei Margarete Sandhäger und Alfred Holtmann. An der Orgel Jan-Niklas Niehaus. Im Vordergrund Musiker des BlasO.
Am 23. Juni trafen sich Vertreter unserer jüngsten Abiturientia mit Vertretern des Siebener-Ausschusses auf Schloss Wilkinghege zur Übergabe der Jahrgangsfahne 2020, die eindeutige Symbole des Corona-Jahres trägt. Für den Siebener-Ausschuss v.l. Lubert und Paul Winnecken, für die AP 2020 Lotte Fechtrup, Katharina Schöne und Johannes Groß.
Hinter der Kamera 7er Hans-Peter Boer :-)
von Katharina Schöne (AP 2020)
Über zwei Jahre haben wir als Stufe gearbeitet. Wöchentlich haben wir Waffeln verkauft, bei Aktionen wie dem Marathon geholfen oder Supermärkte bei der Inventur unterstützt, um uns unsere bereits ins Detail geplanten Abiturfeierlichkeiten finanzieren zu können. Die Vorfreude war groß, endlich selbst erleben zu können, was man sieben Jahre lang bei den älteren Jahrgängen gesehen und beneidet hat. Es schien, als könnte nichts mehr dazwischenkommen, doch dann, am Freitag, den 13. März 2020, wurde verkündet, dass die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie vorerst bis zu den Osterferien geschlossen werden. Für uns, als den diesjährigen Abiturjahrgang des Paulinum, bedeutete diese Entscheidung, dass wir, ohne es zu wissen, unseren letzten richtigen Schultag hinter uns gebracht hatten. Ohne Feierlichkeiten wie die Mottowoche oder einen angemessenen letzten Schultag zu haben, folgten drei Wochen im Homeschooling. Einige Kurse waren mit ihrem Stoff schon durch, während sich andere von Zuhause aus, die letzten Themen für das Abitur aneignen mussten.
Die Zeit war besonders geprägt durch Ungewissheit. Wir waren geplagt von Ungewissheit über die Pandemie und ihre Gefahren für die eigene Familie und Freunde, Ungewissheit über das Stattfinden der Klausuren oder eine mögliche Durchführung eines Durchschnittabiturs und Ungewissheit über unsere Zukunftspläne für die Zeit nach dem Abitur. Letztendlich wurde entschieden, die Abiturprüfungen nach hinten zu verschieben, sodass wir nach den Osterferien die Möglichkeit hatten, unter Beachtung der Hygienemaßnahmen, in unseren Abiturfächern ein letztes Mal unterrichtet zu werden. Dafür wurde von den Lehrern des Paulinum ein Sicherheitskonzept erstellt, welches gut funktioniert hat und uns ein beruhigendes Gefühl im Hinblick auf die bevorstehenden Abiturprüfungen vermitteln konnte.
Vom 12. Mai bis zum 25. Mai fand die Klausurenphase letztendlich problemlos statt. Zwischendurch, an dem Tag, an dem die Matheklausuren anstanden, wurden wir alle mit einer Flasche Saft auf unseren Tischen überrascht. An denen war ein lieber Gruß der Alten Pauliner angebracht, die uns Glück für unsere Klausuren und die Zeit danach wünschten. Es war ein sehr schönes Gefühl zu wissen, dass Menschen, die bereits in der gleichen Position waren, an uns denken. Über diesen Zusammenhalt und die Unterstützung über die Jahrgangsgrenzen hinaus, haben wir uns alle sehr gefreut!
Wenn dann auch die mündlichen Prüfungen überstanden sind, haben wir hoffentlich alle unser Abitur bestanden. Wie wir unser Abiturzeugnis empfangen werden, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass es nicht möglich sein wird, wie in den letzten Jahren, die Zeugnisvergabe mit allen SchülerInnen und Eltern in der Aula zu zelebrieren. Auch der lang ersehnte Abiball wurde abgesagt. Ob sich irgendwann noch die Möglichkeit ergeben wird, mit allen zusammenzukommen, um diesen Lebensabschnitt würdig abzuschließen, wird sich in der Zukunft zeigen. Befürworten würden wir das alle sehr!
Keine Frage: Dieser Abiturjahrgang 2020 hat seine Besonderheiten und ist einem ganz eigenen Stress ausgesetzt. Im Siebener-Ausschuss kam die Idee auf, den jungen
Con-Paulinerinnen und Con-Paulinern eine "stärkende Botschaft der Sympathie" bereit zu stellen. Alle 115 Abiturienten und das eingebundene Personal des Hauses erhalten einen Gruß der Alt-Pauliner
in Form einer Flasche heimischen Fruchtsafts aus dem Münsterland. Am 20.Mai konnte Paul Winnecken (2018), jüngstes Mitglied im Siebener-Ausschuss, die Spende dem Schulleiter OStDir
Dr. Tobias Franke übergeben.
Ein herzlicher Dank gilt auch Herrn Langenbach und Herrn Nolting
für die freundliche Unterstützung bei dieser "saftigen Aktion".
Im Namen von etwa 3.900 Alt-Paulinerinnen und Alt-Paulinern grüßt der Siebener-Ausschuss die
"Corona-Abiturientia Paulina"
AD 2020
sehr herzlich.
Mit dem nebenstehend abgebildeten Paneel drücken wir den jungen Leuten die Daumen für die schriftlichen und mündlichen Prüfungen.
Es geht los: Trotz Corona wird auch die Abiturientia Paulina 2020 ihre Farben und ihre Fahne bekommen. Hier ein erster Schnappschuss aus der "Fahnenschneiderei".
Diese Abiturientia des Jahres 2020 wird in besonderer Weise in die Geschichte eingehen. Die Corona-Krise verstellt viele Möglichkeiten, baut Hindernisse auf, erschwert das Lernen und verhindert das unbefangene Feiern, die Freude am Ende der langen Schuljahre.
Wir "Alten Paulinerinnen und Pauliner" können unseren jungen Leuten nur die Daumen drücken, alle guten Wünsche schicken und sie unserer Solidarität versichern.
Paulinische Freundschaft geht über den Tag hinaus!
Münster, Anfang Mai 2020 Vereinigung der Alten Pauliner e.V.
Der Siebener-Ausschuss